in Cottewitz, Lorenzkirch und Zschepa

Wir über Uns


Unser Verein

Die Mitglieder der ehemaligen Interessengemeinschaft Lorenzkirch haben im März 2021 den Verein "Lorenzkirch MITEINANDER e.V." gegründet.

DAS MITEINANDER STEHT BESONDERS DAFÜR:

💙 Stärkung des historischen MITEINANDER der drei Dörfer Cottewitz, Lorenzkirch und Zschepa

💙 Förderung des MITEINANDER von unserem Verein, der Ortsfeuerwehr, der Kirchgemeinde, des Kleingartenvereins und allen Interessierten

Über Interessierte, Helfer und neue Mitglieder freuen wir uns jederzeit! 

DABEI LIEGEN UNS DIESE SATZUNGSZWECKE SEHR AM HERZEN:

💙 Entwicklung und Durchführung kultureller Veranstaltungen und Projekte

💙 Maßnahmen zur Verschönerung und Aufwertung der Dörfer

💙 Förderung des Zusammenhaltes der Dorfbewohner

💙 Maßnahmen und Aktionen zur Pflege und Entwicklung von Traditionen

💙 Unterstützung bei der Erhaltung und Pflege der Denkmale

💙 Maßnahmen zur Begegnung des demografischen Wandels im ländlichen Raum


Unsere 3 Dörfer

  • Cottewitz
  • Lorenzkirch
  • Zschepa
  • Cottewitz
  • Lorenzkirch
  • Zschepa
  • Lorenzkirch

Cottewitz, Lorenzkirch und Zschepa liegen direkt an der Elbe inmitten eines wunderschönen Landschaftsschutzgebietes in der Nähe der Gohrischheide. Sie gehören zu den am tiefsten gelegenen Orten des Landes Sachsen. Seit vielen Jahrhunderten ist der Strom der alles bestimmende Faktor im Leben der Einwohner. Die Urgewalt des Flusses war erst in jüngster Vergangenheit bei den Hochwassern 2002, 2006 und 2013 wieder zu erleben. Geht man heute durch unsere Orte, so sind die Höfe und Häuser in mühevoller Arbeit wieder schön hergerichtet.

Alle drei Dörfer liegen unmittelbar an der mittelalterlichen Via Regia (Alte Salzstraße).    Auch der Jakobsweg und der Elberadweg führen direkt an unseren Häusern vorbei.


Lorenzkirch

Der Ort Lorenzkirch weist einige historisch bedingte Besonderheiten auf. Nicht der Ort entstand zuerst, sondern eine kleine hölzerne Kirche, die Ende des 10. Jahrhunderts erbaut und nach dem heiligen Laurentius benannt wurde. Bis zur Reformation diente sie als Wallfahrtskirche und Lorenzkirch wurde zum bedeutendsten Wallfahrtsort der ganzen Gegend.

Auch der zugehörige Laurentiusmarkt ist in dieser Zeit entstanden. Die kleine Kirche stand auf einer Insel (Talsanddüne) inmitten dreier Elbarme, über deren Furten die bedeutende Handelsstraße Via Regia verlief. An diesen Elbe-Furten versammelten sich also bereits im Mittelalter viele Kaufleute, Pilger und Reisende. Sowohl deren Aufenthalt als auch die Wallfahrt führten zur Gründung des wirtschaftlich sehr bedeutsamen Marktes (Ersterwähnung 1065 in einer Schenkungsurkunde des Hochstiftes Naumburg). Bauern siedelten sich erst später an.

Der Lorenzmarkt findet immer noch jährlich im August statt. Er ist heute ein Volksfest mit Händlermeile und der „Ersten sächsischen Kaffeestube“. Das Dorf selbst soll im Jahr 1274 entstanden sein und wurde ebenfalls nach der Kirche benannt. Sankt Laurentius ist also der Namensgeber für die Kirche, das Dorf und den jährlich stattfindenden Lorenzmarkt.

Dorfsilouette mit Kirche, Budenhaus und Klosterhof (v.l.n.r.)

Lorenzkirch wurde immer wieder von Hochwasser heimgesucht. Um die Schäden so gering wie möglich zu halten, bauten die Dörfler ihre Häuser in einer langen Reihe auf. Dadurch entstand ein typisches Zeilendorf in einer Länge von ca. 1,5 km. Die Silhouette von Lorenzkirch wird geprägt von baugeschichtlich und kulturhistorisch wertvollen Bauwerken. Eine derartige Vielzahl denkmalgeschützter Gebäude auf so engem Raum ist bemerkenswert und bildet ein einzigartiges Ensemble.

Auf der höchsten Stelle des Ortes stehen die alte Schule und die Kantorei. Gleich daneben befindet sich die grundlegend im romanischen Stil erbaute Laurentiuskirche. Auf dem Friedhof, der die Kirche umgibt, sind wertvolle historische Grabmale zu sehen. Davor steht das barocke Budenhaus, in dem zu früheren Zeiten die Verkaufsstände (Buden) für die Händler des Lorenzmarktes aufbewahrt wurden. Daneben befindet sich der Klosterhof, in dem der spätere Physik-Nobelpreisträger Professor Wolfgang Paul geboren wurde. Daran schließt sich das nach eigenen Entwürfen von Pfarrer Sappuhn erbaute Pfarrhaus an. Mündlich wurde überliefert, dass er den Kaffee im 17. Jahrhundert nach Lorenzkirch und somit nach Sachsen brachte. Damit ist er wohl auch der erste „Kaffeesachse“.

Der Weg führt nun entlang eines Vierseithof bis zum historischen Fährgasthof. Kleinteiliger wird die Bebauung in der Schmiedegasse, in der ursprünglich viele Handwerker und Elbfischer angesiedelt waren. Auch Bomätscher wohnten im Ort. Jeweils 40 Männer zogen die schweren Elbkähne mit zwei langen Zugleinen auf gepflasterten Bomätscherpfaden am Rande der Elbe stromaufwärts. Diese gefährliche Arbeit gab es bis etwa 1871.

Seit Jahrhunderten existierten eine Wagenfähre (Gierseilfähre) und eine Personenfähre, denn es herrschte ein reger Verkehr zwischen Lorenzkirch und Strehla. Seit einigen Jahren kann nur noch mit einer Personenfähre nach Strehla übergesetzt werden. Biegt man von der S 88 nach Lorenzkirch ab, sind auf der linken Seite die Überreste einer kurz nach dem 2.Weltkrieg abgebrannten Holländerwindmühle zu sehen.

Bis 1994 verwaltete Lorenzkirch die Orte Zschepa und Cottewitz. Heute gehören diese Dörfer zur Gemeinde Zeithain.

Laurentiuskirche Lorenzkirch
Gedenkstein Lorenzkirch
Fähranlegestelle
Kirche und Budenhaus

Cottewitz

Cottewitz Dorfeingang

Cottewitz ist ein liebenswerter kleiner Ort, der immer wieder von Radfahrern des Elberadweges besucht wird und ansonsten ein ruhiger Wohnort der etwa 20 Einwohner ist. Cottewitz wurde 1445 erstmals erwähnt. Der Ortsname war mehrmals Änderungen unterzogen, erst im 19. Jahrhundert hat sich die heutige Schreibweise durchgesetzt. Der kleine Ort ist laut dem digitalen historischen Ortsverzeichnis von Sachsen vom Siedlungstyp her ein Einzelgut mit Häusergruppe.

1540 bestand hier ein Vorwerk und ab 1696 ein Rittergut. 1583 gehört es zum Besitz derer von Pflugk, einem in unserer Gegend hervorragenden Adelsgeschlecht. Von dem einstigen Rittergut sind außer der früheren Dorfanlage nur noch geringe Reste auffindbar, so Teile eines Treppenaufganges, ein paar alte Sandsteine und einige Stücken Mauern, an die sich ein alter Schuppen lehnt.

1902 wurde Cottewitz an Lorenzkirch angeschlossen und seit 1994 ist es der kleinste Ortsteil der Gemeinde Zeithain.


Zschepa

Bockwindmühle Zschepa

Der Ort wurde 1262 als „Schepe“ in einer Urkunde von Albrecht II, Bischoff von Meißen erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit wurden alle Steuern und Abgaben an das Amt Mühlberg entrichtet. In dessen Erbbuch von 1550 wurden 11 Hüfner (Bauern) namentlich erwähnt, weitere Einwohner gab es nicht. 1583 hat Kurfürst August den Quedlinburger Amtmann Hieronymus Pflugk mit dem Ort belehnt und die Bauern mussten ihm alle Abgaben entrichten.

Als 1744 der letzte Belehnte der Familie Pflugk stirbt, gelang es dem Adel jedoch gegen eine Gebühr, die Lehnsrechte über Zschepa zu behalten. In der Folgezeit hatten mehr als 10 Personen diese Lehnsrechte, die oft auch als „Rittergut Zschepa“ bezeichnet wurden. Ein richtiges Rittergut hat es in Zschepa aber nie gegeben.

Mitte des 19.Jahrhunderts wurden die Lehnsrechte endgültig abgeschafft und die Bauern erhielten ihr Land als Eigentum.

Zschepa bestand lange Zeit aus Großzschepa (Zschepa) und Kleinzschepa (Teil von Gohlis). In Großzschepa wurde 1872 die heute noch existierende Bockwindmühle erbaut. Sie ist noch immer ein lohnenswertes Ausflugsziel. Auch Weinberge gab es an diesem Ort und für kurze Zeit sogar einen Fährbetrieb auf der Elbe.

Im Jahre 1937 wurde Zschepa in Lorenzkirch eingemeindet, seit 1994 ist es Teil der Gemeinde Zeithain.


Sachsens schönste Dörfer

Auf Initiative der Interessengemeinschaft Lorenzkirch wurde unser Ort am 19. Oktober 2012 als eines der schönsten Dörfer Sachsens zertifiziert und ist seitdem Mitglied der IG „Sachsens Schönste Dörfer“. Außergewöhnliche Dörfer in Sachsen sollen damit als individuelle Besonderheit hervorgehoben, präsentiert und gefördert werden.

Die Idee eines Netzwerks der „Schönsten Dörfer“ wurde in Frankreich als „Marke“ für ländliche Baukultur und einen nachhaltigen Tourismus abseits ausgetretener Pfade entwickelt. Vergleichbare Initiativen haben diese Idee aufgegriffen und arbeiten jetzt im internationalen Netzwerk der Schönsten Dörfer der Welt zusammen.